Weihnachtsstern aus Papier
Haßfurt – Seit zehn Jahren haben Menschen mit Behinderung und deren Angehörige für ihre Anliegen eine zentrale Anlaufstelle in Haßfurt: das Kontaktbüro „MittenDrin“ der Rummelsberger Diakonie. Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Fachbereichen gehen hier individuell auf die Bedürfnisse ihrer Klient*innen ein. Zum Team gehören Mitarbeitende aus dem Freizeitbereich (FZB), dem Ambulant unterstützten Wohnen (AuW), der Offenen Behindertenarbeit (OBA) sowie dem Ambulanten erzieherischen Dienst (AED).
Ein Blick zurück: Bis vor rund zehn Jahren betreute die Rummelsberger Diakonie im Schloss Ditterswind im Landkreis Haßberge Menschen mit Behinderung. Als die Einrichtung aufgelöst wurde, zogen die Bewohner*innen nach und nach in dezentrale Häuser in Ebelsbach, Zeil am Main, Ebern und Hofheim. Neben den stationären Angeboten wurde mit dem Kontaktbüro „MittenDrin“ im Mai 2014 eine zentrale Anlaufstelle für Klient*innen und deren Angehörige geschaffen. Vom heutigen zentralen Standort in Haßfurt profitieren alle, findet die im Freizeitbereich tätige Angelika Seifert. „Die Menschen kommen einfach rein und fragen“, sagt sie.
In den Räumen in der Hauptstraße 11 finden Veranstaltungen wie Kochtreffs, Malkurse oder Vorträge in Kooperation mit der Volkshochschule statt. Auch Tages- oder Kurztrips in andere Städte bietet das Kontaktbüro hin und wieder an. Die Freizeitangebote richten sich an Menschen mit Behinderung, welche stationär, ambulant unterstützt oder noch bei ihrer Familie leben. Begleitet werden die Veranstaltungen durch Mitarbeiter*innen und Ehrenamtliche aus der Region. Bei Straßenfesten und anderen Feiern ist das Kontaktbüro mit Infoständen oder anderen Angeboten präsent, um Barrieren aufzulösen. Seit 2017 nutzt auch der AED die Räumlichkeiten. Die Kinder und Jugendlichen der betreuten Familien mögen das bunte Treiben im Kontaktbüro. Hier steht das Miteinander beim Kochen, Spielen, Basteln im Vordergrund. Für den Fall, dass es etwas ruhiger zugehen soll, gibt es Rückzugsmöglichkeiten für Familiengespräche. Besonders groß ist die Freude, wenn Therapiehund Henry vorbeischaut.
Für alle Bereiche gilt: Die Mitarbeiter*innen des Kontaktbüros helfen da, wo gerade der Schuh drückt. Auch bei den Klient*innen, die in ihrer eigenen Wohnung leben und vom AuW-Team betreut werden. „Der eine braucht gezielte Unterstützung im Haushalt, der andere eher Beratung im Bereich Finanzen. Der nächste benötigt eine Begleitung zum Arzt und wieder ein anderer Hilfestellung im sozialen Bereich“, erklärt Silvia Fischer. Die stellvertretende Teamleiterin im AuW ist seit den Anfängen des Kontaktbüros dabei. Ebenso ihre Kollegin Angelika Seifert vom FZB.
Beide sind gelernte Heilerziehungspflegerinnen und waren bereits im Schloss Ditterswind beschäftigt. Die Freude am Beruf ist bis heute ungebrochen. „Es gibt jeden Tag Kleinigkeiten über die ich mich freue, Sätze wie ‚Danke für deine Unterstützung‘ oder ‚Ich bin froh, dass du da bist‘ sind viel wert“, sagt Silvia Fischer. Für Seifert sind Aktionen, die in Kooperation mit anderen Trägern und Vereinen entstehen, besonders bereichernd. „Ich mag es gemeinsam Ideen zu entwickeln und Abwechslung in den Alltag der Klient*innen zu bringen.“ Das kürzlich ausgerichtete Konzert der Inklusionsband Mosaik sei so eine Aktion gewesen, erinnert sich Seifert. Zwar seien die Vorbereitungen nicht ohne gewesen, aber die Arbeit habe sich gelohnt. „Alle hatten ein Strahlen im Gesicht.“
Die Mitarbeiter*innen des Kontaktbüros „MittenDrin“ erreichen Menschen mit Beeinträchtigung und deren Angehörige unter der Telefonnummer 09521/50 48 657. Termine sind nach Absprache möglich.